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in der chinesischen Medizin
In der chinesischen Medizin ist die Grenze zwischen Ernährung und Therapie fließend. Nahrung ergänzt oft Kräutertherapie und umgekehrt. Statt o.g. Bestandteile betrachten wir nun Qualitäten wie Kühlend, Energie absteigen lassend, auf bestimmte Organsysteme wirkend - Bedingungen, unter denen ein Tier oder eine Pflanze gediehen - wurden beobachtet und ihrer Wirkung zugeordnet.
Reis z.B. trocknet Feuchte und wird daher bei Problemen in der Erde ( Ma/Mp) eingesetzt. Die thermische Wirkung von Chili, Glühwein, Eistee, Ingwer haben wir vielleicht schon selbst beobachtet. Südfrüchte kühlen.
Die Analyse einzelner Nahrungsmittel und deren Zerlegung in einzelne Bestandteile ist der Chinesischen Ernährungslehre fremd. Nahrung wird als harmonisches Ganzes und in sich abgestimmt betrachtet...
Nahrungsmittel werden aufgrund ihres Geschmacks, thermischer Wirkung, Yin-Yang-Eigenschaften, Wirkrichtung, Organbezug und Qi-Gehaltes eingeteilt.
Die Wirkungsrichtung kann aufwärts, abwärts, nach innen oder nach außen sein.
Die Fünf-Elemente-Theorie verbindet die Eigenschaften von körperlichen und seelischen Funktionen des Organismus. Gerüche, Gemütslage, Geschmack, Körpergewebe und funktionen haben hier ihre Entsprechungen. Dem gemäß werden auch die Nahrungsmittel eingruppiert. Sie entfalten ihre Wirkung ebenso auch nach den Geschmäckern.
Lebensmittel werden unter anderem danach eingeteilt, welche thermische Wirkung sie nach dem Verzehr im Körper entwickeln. Dazu kann deren natürliches Vorkommen ein Hinweis sein. Südfrüchte aus heißen Ländern z.B. kühlen den Körper, Porree, Rosenkohl, Meerrettich aus kälteren Regionen wärmen ihn.
Außerdem kühlen Lebensmittel, wie Tomaten, Gurken, Melonen, die viel Saft enthalten den Körper. Auch die Zubereitungsart hat thermische Wirkung im Körper: Je länger zum Beispiel eine Speise gekocht wird, desto stärker die wärmende Wirkung. Zu viel Rohkost wiederum verlangsamt die Verdauungsfunktion. Noch extremer abkühlend wirken vorher gefrorene Nahrungsmittel. In der Chinesischen Ernährungslehre gelten sie als nicht vollwertig, da ihre energieliefernde Wirkung durch das Einfrieren aufgehoben wurde.
Hocherhitzte Nahrungsmittel dagegen, wie Hunde- oder Katzentrockenfutter oder thermisch aufbereiteter Mais fürs Pferd geben ihre heiße Wirkung an den Körper weiter.
Ziel ist, die Ernährung so ausgewogen zu gestalten, dass keine einseitige thermische Energie gefördert wird.
Nun ist aber der Bedarf des Einzelnen deutlich unterschiedlich. Wenn ein Patient zu Hitze oder Kälte neigt oder Blutmangelsymptome zeigt, hat er über die Ernährung die Möglichkeit, diese Zeichen auszugleichen. Ein stereotypes „5-Elemente-Futter“ ist zwar in sich ausgewogen, nützt aber dem Patienten mit einem Ungleichgewicht wenig.
Nahrungsmitteltabellen können eine große Hilfe sein, bei der Gestaltung der Ration. Sie ordnen die Nahrungsmittel in erster Linie nach dem Geschmack der Lebensmittel ein und in zweiter Linie nach den übrigen Eigenschaften.